Gemeinsam erarbeiten – die Workshops HPC Mobil
Die anfängliche Skepsis der Workshop-TeilnehmerInnen am Beginn der dreitägigen HPC-Schulung weicht rasch einem Erstaunen und der Neugierde. Die TeilnehmerInnen bemerken schnell: Dies ist keine „normale“ Fortbildung mit Frontalunterricht, Schulatmosphäre, fachlicher Berieselung und Dauermonolog der Vortragenden. Die Sessel sind im Kreis angeordnet, die Sesselkreismitte ist bunt dekoriert, an der Wand hängen ansprechende Zitate, eine kleine Bibliothek am Ende des Raums ist aufgebaut, Musik spielt im Hintergrund.
Definitionen und Grundbegriffe von Palliative Care werden durch die Workshop-TeilnehmerInnen interaktiv und mit kreativen Mitmachübungen erarbeitet . Durch den dreitägigen Workshop führt ein Fallbeispiel, das von den Workshop-TeilnehmerInnen selbst gestaltet wird (Story-Line-Methode). Die AkteurInnen des Fallbeispiels werden gebastelt und begleiten die TeilnehmerInnen bei den verschiedenen Themen.
Am ersten Workshop-Tag – so die Story line – kommt ein/e KlientIn in verschlechtertem Allgemeinzustand aus dem Krankenhaus. Am Folgetag verschlechtert sich der Zustand zusehends; die terminale Lebensphase ist erreicht. Themen wie Kommunikation, Total Pain, Advance Care Planning, Vernetzung zwischen Betreuenden und Betroffenen stehen im Mittelpunkt. Am letzten und dritten Tag verstirbt der/die KlientIn. Abschied, Loslassen und Trauer werden gemeinsam mit dem/der imaginären Klienten/in und seinen/ihren Angehörigen durchlebt.
„Ich hätte mir nie gedacht, dass mir der Tod einer erfundenen Person so nahe gehen würde“, sagt eine Workshop-Teilnehmerin mit Beklommenheit . Die anderen 15 TeilnehmerInnen signalisieren Zustimmung.
Ziel des Workshops ist einerseits die Vermittlung von Fachwissen, andererseits die Sensibilisierung zu den Themen Lebensqualität, Autonomie und Bedürfniserkennung von KlientInnen und An- bzw. Zugehörigen. Die Stärkung der Selbstsicherheit und der Abbau von Ängsten bei den MitarbeiterInnen im Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden ist ein weiteres zentrales Ziel der Workshops. Unsere KlientInnen sollen bis zuletzt das weitestmöglichste Maß an Selbstbestimmung und Würde erfahren! Dies verlangt große Empathie, Toleranz und Herzensbildung seitens unserer MitarbeiterInnen. – Qualitäten, die in den Workshops vermittelt werden.
Jeder Workshop wird von zwei organisationsinternen ModeratorInnen geleitet, die vom Dachverband Hospiz Österreich in einem einwöchigen Kurs zu HPC-TrainerInnen ausgebildet wurden . Die TrainerInnen-Ausbildung fand organisationsübergreifend statt, wodurch ein optimaler Austausch zwischen diversen Organisationen des extramuralen Bereichs gegeben war.
Die Workshops HPC Mobil selber sind interdisziplinär gestaltet: DGKPs, PflegeassistentInnen, Heimhilfen, BesuchsdienstmitarbeiterInnen, Führungskräfte, VerwaltungsmitarbeiterInnen weinen und lachen gemeinsam, wachsen zusammen und lernen im Erfahrungsaustausch immens viel voneinander. Die Vernetzung zwischen Berufsgruppen, Teams und Organisationen öffnet Pforten zu einer nachhaltigen und menschlichen Versorgung unserer KlientInnen.
„Ich sehe das Leben und alle Menschen nun mit anderen Augen. Die Workshop-Tage haben mir das Herz geöffnet“ formuliert ein Teilnehmer seine Eindrücke am Ende des Workshops. „Ich habe gelernt, jeden Tag, jeden Moment, jede Begegnung mehr zu schätzen. Nichts im Leben ist selbstverständlich, alles ist vergänglich. Man sollte verzeihen und dankbar sein.“
Foto am Beginn dieses Abschnitts: Ein gelungener Abschluss eines Workshop-Tages: Ein Netz wurde gespannt, das die Verbindung zwischen Berufsgruppen, Versorgungseinrichtungen und An- bzw. Zugehörigen darstellt.
Foto beim Abschnitt Curriculum HPC Mobil kurz gefasst (unten): Frau Josefine Jagdhuber, eine durch die Workshop-TeilnehmerInnen selbst gestaltete Klientin, die in den drei Workshop-Tagen bis zu ihrem Tode begleitet wurde.
Foto links: Vertrauens- und Gruppenstärkungsübungen sorgen für Ausgleich, Spaß und Auflockerung im Workshop und stärken den Zusammenhalt.
Vertrauens- und Gruppenstärkungsübungen sorgen für Ausgleich, Spaß und Auflockerung im Workshop und stärken den Zusammenhalt.
Impressionen aus dem Workshop
Ein paar Eindrücke unseres Workshops in Bildern festgehalten
Curriculum HPC Mobil kurz gefasst
Vom Gelingen der Kommunikation und Kooperation hängen sowohl die Qualität der Dienstleistung als auch das Wohlbefinden von PatientInnen, Angehörigen und Mitarbeitenden ab. Der Arbeitsalltag ist aber geprägt von einem großen Zeitdruck bei oftmals fehlender Qualifikation in Hospiz und Palliative Care.
Aus diesen Bedingungen folgernd kam es zur Entwicklung des Projektes ‚Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause‘ – HPC Mobil. Das Curriculum und die darauf aufbauenden Workshops sind ein Teil dieses Gesamtprojektes HPC Mobil. Sie sind eingebettet in Maßnahmen der Organisationsentwicklung, wo die Entscheidungs- und Kommunikationsprozesse der Organisation im Sinne einer Hospizkultur angepasst werden. Strukturelle Maßnahmen werden getroffen, die eine nachhaltige Verankerung von Hospizkultur und Palliative Care gewährleisten. Es sollen Verbesserungspotentiale in den Abläufen erkannt und umgesetzt werden, die MitarbeiterInnen sollen im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen entlastet und unterstützt werden. HPC muss kontinuierlich sowie transparent an MitarbeiterInnen, PatientInnen, An- und Zugehörige kommuniziert werden, darf und soll Öffentlichkeit erhalten. Wenn MitarbeiterInnen genau wissen, worauf sie achten müssen, um HPC Qualität erkennbar zu machen, können sie ihre Kompetenzen auch gezielt einsetzen. Qualitätssicherung dient der nachhaltigen Wirksamkeit des Projekts HPC Mobil.
Ziele der WS HPC Mobil
a. Vermittlung von Hospizkultur und Palliative Care als Haltung schwerstkranken und sterbenden Menschen gegenüber und Begleitung von deren An- und Zugehörigen.
b. Vermittlung, wie Entscheidungsfindungsprozesse im Spannungsfeld zwischen Autonomie und Fürsorge (Care) gelingen können.
c. Vermittlung von Kommunikationskompetenz und Interventionsvielfalt bei herausfordernden Gesprächen.
d. Sensibilisierung für die Bedürfnisse und den Bedarf zum guten Leben und Sterben der PatientInnen.
e. Sicherheit im Pflege- und Betreuungsprozess.
Zielgruppe
Zielgruppe der Workshops sind MitarbeiterInnen der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause, deren Organisationen in einem HPC Mobil Prozess sind oder diesen durchlaufen haben.
Methodenauswahl
„Storyline Methode“ – Die Storyline-Methode ist ein handlungsorientierter Unterrichtsansatz. Im Mittelpunkt des aktiven Lernens steht die praktische und kreative Eigenaktivität der WorkshopteilnehmerInnen. Die TeilnehmerInnen schaffen während der Workshops ihre eigene bedeutungsvolle Realität in Form von Bildern, Modellen, Texten, Zeichnungen, Zeittafeln, Arbeitsplänen usw. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Repräsentationen erwerben sie aktiv Kenntnisse und Fähigkeiten und können ihre Erfahrungen und Problemlagen optimal einbringen.
Anerkennung der verschiedenen Lerntypen (visueller Typ, haptischer Typ, auditiver Typ,..) durch die Storyline Methode.
Inhalte des WS im Überblick
Tägliche Einheiten: 8h (4 Arbeitseinheiten zu je 1,5h mit Überziehungsrahmen 10 Minuten + Mittagspause 1h + 2 Pausen), an drei aufeinanderfolgenden Tagen
- Tageseinstieg mit Anbindung an den letzten Tag
- Bewegungsübung nach dem Mittagessen
- Element der pers. Reflexion / Betroffenheit
- Fachinput
- Gruppenarbeit und Plenum
- Kreatives Element
- Tagesabschluss
Fokus Tag 1:
Einführung zu Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause
Fokus Tag 2:
Palliative Betreuung
Fokus Tag 3:
End of Life Care und Abschied
TrainerInnen
71 TrainerInnen wurden im Projekt HPC Mobil ausgebildet, um die Workshops zu Hospizkultur und Palliative Care im eigenen Träger zu moderieren. Hier sprechen einige über ihre Erfahrungen.
Warum soll jemand TrainerIn werden?
Zuerst ein paar grundliegende Fakten: Wenn jemand TrainerIn werden möchte, dann sollte er/sie es sich zutrauen vor einer Gruppe von fremden Personen frei und deutlich sprechen zu können, diese Gruppen auch leiten und begleiten und in herausfordernden Situationen vermitteln können!
TrainerIn zu sein kann man nur teilweise erlernen, man muss es vor allem wollen und sich darauf einlassen können! In den Workshops geht es um PalliativpatientInnen, die am Ende ihres Lebens angekommen sind. Hierzu bedarf es viel Gefühls für die Sterbenden, ihre Angehörigen, die WorkshopteilnehmerInnen, aber auch genug Selbstschutzes um sich mit der Sache nicht zu sehr zu belasten!
Außerdem wird es nicht ausreichen, nur Inhalte aus der TrainerInnenschulung weiterzugeben, man muss sich auch noch selbst mit der Materie beschäftigen und sich Informationen und Material zu dem Thema beschaffen! Hierfür bedarf es TrainerInnen, die nicht nur einen Vortrag halten, sondern mit ganzer Kraft und Energie hinter diesem Thema stehen!
Was haben mir die Trainerausbildung und die Workshops persönlich gebracht?
Mich haben die TrainerInnenausbildung und die Workshops auch persönlich verändert. Ich sehe heute viele aus anders. Mit der Anzahl der selbst gehaltenen Workshops (im Zweierteam) konnte ich mich immer mehr und mehr in diese Materie vertiefen und neue Erkenntnisse für mich persönlich erlangen. Auch erfahren zu dürfen, wie andere Kulturen und Religionen mit dem Thema „Sterben“ umgehen, bereichert mich! Mein persönlicher Horizont erweitert sich bei jedem Workshop durch den gemeinsamen Austausch.
Für meine persönliche und tägliche Arbeit war und ist es sehr hilfreich, mich intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt zu haben. Dazu haben TrainerInnenausbildung und Workshops viel beigetragen. Immer wieder tauchen Fragen von KlientInnen und Angehörigen zum Thema Lebensende auf.
Und darauf bin ich, so glaube ich, jetzt ganz gut vorbereitet!
Warum soll jemand HPC-TrainerIn werden?
Mit der Geburt beginnt das Leben, aber genau zu diesem Zeitpunkt steht auch bereits fest, dass wir eines Tages sterben werden.
Die Geburt ist mit Freude und Glück verbunden, der Tod macht uns Angst und wir wissen oft nicht, wie wir in dieser Situation mit den betroffenen Menschen und ihren Angehörigen umgehen sollen. Obwohl es das Natürlichste auf der Welt ist, wir fast täglich damit konfrontiert werden, fühlen wir uns hilflos und unsicher, ob das Richtige getan wird.
Arbeitet man dann auch noch im Gesundheits- und Sozialdienst, so ist es von Vorteil, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen, damit wir auf solche Situationen vorbereitet sind.
Als HPC-TrainerIn sollte man Interesse und Fachwissen zu dem Thema mitbringen, Erfahrung in der Arbeit mit Gruppen haben und sich gerne auf neue pädagogische Methoden einlassen. Einen Workshop vorzubereiten, zu leiten und nachzubereiten bedeutet intensiven zeitlichen Aufwand und Engagement. Als TrainerIn muss man bereit sein, sich voll und ganz diesem Thema zu widmen. Auch emotionale Stärke sollte ein/e TrainerIn aufweisen, da er/sie im Laufe des Workshops immer wieder mit Emotionen der TeilnehmerInnen konfrontiert ist.
Was haben mir die Trainerausbildung und die Workshops persönlich gebracht?
Natürlich beschäftigt mich das Thema Tod und würdevolles Sterben nicht nur in meiner Arbeit, sondern auch in meinem privaten Leben.
Viele meiner Ansichten haben sich durch die TrainerInnenausbildung und die Workshops geändert, und ich sehe auch einiges hoffnungsvoller. Nicht die „Dinge“ in unserem täglichen Leben sind wichtig, sondern die Zeit: Wie fülle ich sie aus und mit wem verbringe ich sie.
Eines habe ich durch die Beschäftigung mit diesem Thema beobachtet: Sterbenden Menschen ist es wichtig, dass ihre Bedürfnisse und Wünsche gehört werden; dass auch non-verbale Signale erkannt und beachtet werden. Diese Achtsamkeit anderen Menschen durch die Workshops weiterzugeben ist für mich eine große Bereicherung. Auch ist es ein schönes Erlebnis, die TeilnehmerInnen vor und nach dem Workshop zu erleben: Manche haben echt Angst sich mit diesem Thema zu beschäftigen, gehen dann jedoch erleichtert und auch gestärkt nach Hause.
Warum soll jemand HPC TrainerIn werden?
Drei Tage lang mit einer Gruppe an einem sehr intensiven Thema zu arbeiten ist eine Erfahrung, die sehr spannend ist. Man lernt viel über sich selbst, viel darüber, wie man selbst mit dem Thema Tod und Sterben umgeht, aber vor allem erlebt man sehr intensive Gruppendynamiken. Diese Erfahrungen bereichern das eigene Leben enorm.
Was haben mir die TrainerInnenausbildung und die Workshops persönlich gebracht?
Auf jeden Fall Moderationsskills – also verschiedene Präsentationstechniken, wie ich Themen aufbereiten und darstellen kann. Auch, wie ich die Gruppe einbinde und „bei der Stange“ halten. Ich habe mich in meiner Zeit als Trainerin weiterentwickelt, Dynamiken, die in Gruppen entstehen können, verunsichern mich jetzt nicht mehr, sondern ich kann gut damit umgehen und gegensteuern. Ich habe viel für mein Auftreten vor Gruppen und Menschen gelernt, ich fühle mich sicher im Präsentieren und Moderieren. Das hätte ich ohne die Workshops nicht so schnell gelernt.
Was macht es mit mir, wenn man sich so oft und so intensiv mit dem Sterben beschäftigt?
Natürlich kommt es immer wieder zu berührenden Situationen, aber trotz dieses Themas darf Humor während der WS‘s nicht fehlen, und so kommt es zu einer guten Mischung von schwermütigen, aber auch lustigen Themen und Situationen.
Warum TrainerIn werden?
Für mich war es eine neue Herausforderung mit Erwachsenengruppen zu arbeiten. Es bringt Abwechslung in den Arbeitsalltag, und man hat die Möglichkeit viele KollegInnen aus verschiedenen Bereichen kennenzulernen. Es geht nicht so sehr um Wissensvermittlung, sondern darum, eine Haltung zum Thema Hospiz und Palliative Care weiterzugeben.
Warum soll jemand ein/e TrainerIn werden?
In der Ausbildung zur Trainerin konnte ich fachliche Inhalte zu Hospiz- und Palliative Care vertiefen und auch didaktische Methoden erlernen. Der Aufbau der Schulung unterstützt stark das Reflektieren des eigenen Handels.
Was haben mir die TrainerInnenausbildung und die Workshops persönlich gebracht?
Persönlich bereichernd erlebe ich an den Workshops, das gemeinsame, von Respekt und Wertschätzung getragene Lernen an den Erfahrungen der TeilnehmerInnen. Die drei Workshop-Tage sind eine, im Arbeitsalltag seltene, Möglichkeit, inne zu halten um sich intensiv mit den Wünschen und Bedürfnissen der betroffenen Menschen und ihren Angehörigen auseinanderzusetzen.
Die Workshops haben mir aber auch die Möglichkeit gegeben, mich mit meinem eigenen Leben, meinen Vorstellungen zu einem gutem Leben und Sterben, meinen Bedürfnissen und Ängsten auseinanderzusetzen.
Warum soll jemand TrainerIn werden?
In erster Linie habe ich mich aus Eigeninteresse dazu gemeldet, um mich dem herausfordernden Thema zu stellen. Ich lebe in einer großen Familie und immer wieder beschäftigt mich der Gedanke, dass wir so viele sind und alle am Leben. Irgendwann kommt die Zeit auf mich zu, wo einer nach dem Anderen gehen muss – wie soll ich das aushalten?
Das war mein persönliches Interesse. Meine berufliche Motivation ist es, zu lernen, wie ich unseren MitarbeiterInnen Haltung und Werte im Umgang mit den betroffenen Menschen vermitteln kann.
TrainerInnen aus den eigenen Reihen kennen die Arbeit der MitarbeiterInnen und können dadurch gut auf die Bedürfnisse ihrer KollegInnen reagieren.
Die Workshops sind für mich einerseits ein kurzer Ausstieg aus meinem Arbeitsalltag, andererseits sind sie sehr herausfordernd, da der Inhalt, der vermittelt wird, die TeilnehmerInnen tief berühren und treffen kann.
Was haben mir die TrainerInnenausbildung und die Workshops persönlich gebracht?
Der Lehrgang hat mich wieder aufgeweckt, munterer gemacht. Ich versuche jeden Tag bewusst zu leben. Alles, was ich dazugelernt habe, kann ich auch im Privaten für meine Familie anwenden. Als Trainerin vertieft sich durch die Wiederholung bei jedem Workshop meine eigene Haltung. Gleichzeitig nehmen ja jedes Mal ca. 20 andere Menschen daran teil, wodurch sich immer neue interessante Konstellationen ergeben und andere Erfahrungen eingebracht werden.
Besonders wenn auch MitarbeiterInnen im Workshop mitmachen, die nicht aus der Pflege kommen, z.B. Physiotherapie oder MitarbeiterInnen aus den Servicestellen, kommen interessante Inputs von „außen“ dazu.
Wie finde ich es Trainerin für HPC Mobil zu sein?
Um es mit den Worten meiner Kinder zu sagen: Ich finde es ur-cool. Als ich im Jahr 2016 den Interprofessionellen Basislehrgang für Palliative Care absolvierte, habe ich mich oft gefragt, ob ich das wohl auch könnte: vor einer Gruppe zu sprechen und einen Workshop zu leiten. Eigentlich bin ich jemand, der nicht gern im Vordergrund steht, aber die Themen Palliative Care und Hospizkultur begeistern und erfüllen mich so sehr, dass ich diese Aufgabe wage.
Anfangs mit viel Aufregung, Anspannung und Unsicherheit. Mittlerweile fühle ich mich selbstbewusster, selbstsicherer, und ich bin sehr dankbar, dass ich dazu ermutigt wurde. Ich habe auch viel Anerkennung und Bestätigung erfahren.
Manchmal werde ich gefragt, wie ich es schaffe, über ein so schweres Thema zu reden. Für mich ist es aber viel schwieriger nicht darüber zu reden. Der Tod ist Teil unseres Lebens und sollte nicht als Niederlage, sondern als Vollendung eines hoffentlich erfüllten Lebens gesehen werden.
Natürlich sind da auch viele Ängste, die vor allem mit dem Sterben zu tun haben. Aber gerade durch eine gute palliative und hospizliche Begleitung können wir diesen Ängsten gut begegnen.
Als Trainerin und Palliativbeauftragte bringe ich mich als ganzer Mensch ein. Dazu gehört die Gabe, schwierige Situationen aushalten zu können, und trotzdem noch ein Lächeln zu finden. Ich muss mich mit Fragen auseinandersetzen: Warum ist das Sterben manchmal so schwer? Wie gehe ich damit um, wenn Menschen jung versterben? Und ich bin getragen von der Hoffnung, dass es uns immer besser gelingt, über Tod und Sterben zu reden, das Sterben gut zu begleiten und Würde trotz Leiden und Einschränkungen spürbar zu machen.
Wie geht es mir als Trainerin? In der eigenen Organisation?
Überraschenderweise sehr gut, trotz Terminstress und intensiver Workshop-Tage.
Was macht es mit mir, wenn man sich so oft und so intensiv mit dem Sterben beschäftigt?
Erfahrungen und Erlebnisse, die ich sonst nie kennenlernen würde, das bereichert mich ungemein. Diese Erfahrungen helfen einem zu unterscheiden, was wesentlich ist und was nicht.
Warum TrainerIn werden?
Um den innerbetrieblichen Wissenstransfer zu unterstützen und die Rolle der Einsatzkräfte in der palliativen Betreuung zu stärken. Eine Begleitung und Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Menschen erfordert Zeit und qualifiziertes Personal.
Rückmeldungen
Überwältigend positive Äußerungen zeichnen die Rückmeldungen zu den Workshops aus. Wertschätzung gegenüber den TrainerInnen und der Organisation, die diese Möglichkeit des Lernens und Unterstützens bietet, werden durchgängig zum Ausdruck gebracht.